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Der Slam der toten Dichter #5
Kulturhaus Frankfurt
3. März 2017 | 20:00 - 22:30
Foto: Andreas Schauerte
Wir erwecken für einen Abend die großen toten Dichter zum Leben. Schauspieler schlüpfen in die Rollen von Goethe, Heinz Erhardt, Wilhelm Busch, Ringelnatz oder Falko und stellen sich im Wettbewerb eurer Wertung. Es liegt an euch, welcher Poet der damaligen Zeit wirklich der Beste war.
Professionelle Schauspieler und erfahrene Poetry Slammer verkörpern die Künstler. Sie dürfen sogar Requisite und Kostüme benutzen und haben ein Zeitlimit von 8 Minuten. Abgestimmt wird durch Punktetafeln.
Eure KünstlerInnen des Abends:
‧ HEINRICH KLEIST gespielt von Birgit Reibel
‧ KARL VALENTIN gespielt von Rainer Wagner
‧ SARAH KANE gespielt von Myriam Tancredi
‧ WILHELM BUSCH gespielt von Thomas Hesshöfer
‧ HELMUT QUALTINGER gespielt von Alexander Beck
‧ PHILIPP TELEMANN gespielt von Lorenzo Gabriele
Benedict Hegemann moderiert.
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Datum: Freitag, 03. März 2017
Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt: 12 €, ermäßigt: 10 €
Kulturhaus Frankfurt
Pfingstweidstraße 2, 60316 Frankfurt am Main
Reservierung online über www.kulturhaus-frankfurt.d
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Heinrich von Kleist (1777 – 1811) war deutscher Poet, Dramatiker, Novelist, Kurzgeschichtenschreiber und Journalist. Er schüttelte die Hände von Goethe und Schiller und ging mit klarem Lebensplan durch die Welt, bis er ironischerweise Suizid beging. Unsterblich bleibt jedoch sein Name und zeitlos seine Werke, die er uns hinterließ, wie ‘Der zerbrochne Krug’ und ‘Der Prinz von Homburg’. In seiner romantischen Ader wird Schauspielerin Birgit Reibel ihn auf die Bühne bringen.
“Was ist wünschenswerter: auf eine kurze Zeit oder nie glücklich gewesen zu sein?”
Karl Valentin (1882 – 1948) war deutscher Komiker, Volkssänger und Autor. Mit hagerer Gestalt und stets einem Hauch Tragik in seiner Komik zauberte er als Wortzerklauberer den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Noch bis heute sind seine Sketche in Zusammenarbeit mit Liesl Karlstadt bekannt, was sich alleine darin äußert, dass er unter anderem Bertolt Brecht, Samuel Beckett, Loriot und Helge Schneider beeinflusste. Schauspieler und Kabarettist Reiner Wagner belebt ihn für uns wieder.
“Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.”
Sarah Kane(1971 – 1999) war britische Dramatikerin und Regisseurin. Mit ihrer Art des brachialen “in-yer-face” Theaters traten ihre wenigen Stücke viele Kontroversen los und dennoch wurde sie mit Preisen für ihr Werk ausgezeichnet. Stets gehen die Stücke thematisch um große Liebe in den Zeiten der Zerstörung und passend Stil detailverliebt wird Schauspielerin Myriam Tancredi sie uns darbieten.
“Niemand überlebt das Leben.”
Wilhelm Busch war einer der berühmtesten deutschen Humoristen und Zeichner seiner Zeit. Nachdem er mit Abbruch seines Kunststudiums zunächst keinen Fuß als Maler fassen konnte, werkelte er zum Broterwerb an kleinen Bildergeschichten, welche heute als Vorreiter des Comics aufgefasst werden. Mit seiner Ader zur Satire, seinem Hang zum karikaturesken Humor und stets kritischem Blick erreichten seine Werke große Volkstümlichkeit, die heute noch in den deutschen Kinderzimmern stehen. Mit zwinkerndem Auge wird Schauspieler Thomas Hessdörfer ihn uns in Szene setzen.
“Opportunist: ein Jenachdemer.”
Helmut Qualtinger (1928 – 1986) war österreichischer Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist. Er ist im Geiste stets ein großer Kritiker des gemeinen Mannes gewesen. Facettenreich war sein Leben und vielfältig waren seine Talente, weshalb er ist in ganzen Riegen von Theaterarbeiten, Filmografien, Kabarettprogrammen, Diskographien und Literaturwerken aufzufinden ist und sogar die Auszeichnung “Filmband in Gold” erlangte. Schauspieler Alexander Beck wird ihn ganz im qualtingischem Geiste für uns verkörpern.
“Am gleichen Strang zu ziehen, heißt noch gar nichts. Auch Henker und Gehenkter tun das.”
Philipp Telemann (1681 – 1767) war deutscher Komponist des Barock. Durch seine Tätigkeit prägte er die Musikwelt zu seiner Zeit. Durch gesangliche Melodien, einfallsreich eingesetzte Klangfarben und ungewöhnliche harmonische Effekte setzte er mit seinem Namen ein Zeichen für die Ewigkeit. Für die Show morgen Abend wird er zurück nach Frankfurt kommen, wo er zwischenzeitlich städtischer Musikdirektor war. Er wird außerhalb der Wertung als Musiker auftreten und vom italienischen Traversflötist Lorenzo Gabriele gespielt werden.
“Indes wuste eine winselnde Ehegattin, nebst der Beredsamkeit meiner Verwandten und Bekannten, mich durch Scheingründe auf andere Gedancken zu bringen, und gab daher manchem Anlaß zu glauben, daß ich itzt die Hauptthorheit bezahlet hätte, die ein jeder der Welt schuldig ist: indem ich wieder nach Franckfurt ging.”